Beschreibung
Menschen mit Demenz sprechen durch ihre Bilder
Das Buch »Blickwechsel – Die Kunst der Demenz« will die Menschen mit Demenz durch ihre Bilder selbst sprechen lassen und zu ihrer Entstigmatisierung beitragen. Es ermöglicht die Begegnung mit dem bildnerischen Denken, Fühlen und Tun von Betroffenen und ermutigt zu einer neuen Sicht auf Demenz. Zugleich ist der Band ein wertvolles Handbuch mit Anregungen zum künstlerischen Arbeiten in der Praxis, aber auch ein Geschenkbuch für Angehörige und Interessierte.
Die Zahl der Menschen, die mit einer Demenz leben, wächst stetig und wird in unserer alternden Gesellschaft in einigen Jahren bei etwa 2,5 Millionen liegen. Für Betroffene, Angehörige, für ambulant und stationär Pflegende, für die Kommunen und für das Gesundheitswesen wird daraus eine große Herausforderung erwachsen. Immer drängender stellt sich für jeden Einzelnen – persönlich, aber auch als Teil des gesellschaftlichen Ganzen – die Frage: Wie ist ein gutes Leben mit Demenz möglich?
Niemals zuvor wurde so viel über Menschen mit Demenz gesprochen, doch kaum jemand spricht mit ihnen. Hier setzt der Band »Blickwechsel – Die Kunst der Demenz« an. Der Bildende Künstler und Demenzforscher Oliver Schultz hat fünfzehn Jahre lang Menschen mit Demenz in ihren eigenen künstlerischen Prozessen begleitet und dabei eine einzigartige Sammlung von Geschichten und Bildern zusammengestellt, in denen sie selbst zu Bild und Wort kommen. Ihre Bilder bergen Überraschungen, sind manchmal von unglaublicher Heiterkeit, ein anderes Mal von bebender Zartheit.
Wird darin, wie nicht selten der Fall, nach Hinweisen auf ihre Erkrankung gesucht, verwandeln sich unsichere, verletzliche Linien in das Instrument der Pathologisierung. Die den Bildern beigegebenen Texte erzählen von Begegnungen voller Humor, Wärme und Menschlichkeit. So kann das Buch eine ganz andere, spielerische und hoffnungsvolle Haltung zur Demenz ermöglichen.
»Aus diesen Bildern leuchtet uns ein, was unsere Lebensweise in das Vergessen drängen möchte.« Reimer Gronemeyer
Pressestimme
»Die Vorstellung, im Alter die geistigen Fähigkeiten, das Gedächtnis und die Sprache zu verlieren, macht Angst. ›Trotzdem ist es eine lebendige Lebensphase für Betroffene‹, betont der Wiesbadener Bildende Künstler Oliver Schultz, der seit 16 Jahren Malgruppen für demenzkranke Menschen in Altenheimen anbietet. In seinem Buch ›Blickwechsel‹ zeigt er rund 150 Bilder, die im Rahmen seiner Arbeit in Wiesbaden entstanden sind und sagt: ›Auch wenn die Diagnose entmutigt – in der Kunst sind diese Menschen noch immer ausdrucksfähig. Durch ihre Bilder kommen sie selbst zur Sprache.‹« Eva Bender, Wiesbadener Kurier