Beschreibung
Vor zehn Jahren starb Alexandru Vona und war bei uns nur durch seinen Roman »Die vermauerten Fenster« bekannt. Aber er war eben nicht nur »der Autor eines einzigen Buches, eines großen Buches«, sondern auch ein Poet, dessen Gedichte und Prosa in Zeitschriften verstreut waren. Jetzt können wir sie kennenlernen.
Eine Entdeckung!
»Dinge, die, wie ein älter werdender treuer Diener, sich derart eng mit ihrem Herrn identifizieren, dass sie letztlich nur noch ihn verstehen.« Dieser Satz aus Alexandru Vonas Kurzgeschichte »Die Glocke« zeugt von den letzten Dingen, die einen vereinsamten Menschen vor dem vollkommenen Verlust seiner (sprachlichen) Identität bewahren. Dagegen steht die außerordentliche Dichte, Selbstsicherheit, Reflektiertheit und Schönheit seiner lyrischen Arbeiten, die hier zum ersten Mal gesammelt und von Alexandru Bulucz ins Deutsche übersetzt wurden. Was für eine ungewöhnliche Metaphorik, und was für ein überraschender Witz! Aber auch die feine Melancholie und die volksliedhaft-kunstfertige Schlichtheit beherrschte Vona. Sehr früh vermittelt er uns die Gewissheit, die von der Alltagssprache nicht erfassbaren Erfahrungen zur Sprache bringen zu können. »Vitralii« – dieser Band, der ein Versuch ist, das Unsichtbare sichtbar und das Unhörbare hörbar zu machen – versammelt Gedichte und Texte von Alexandru Vona, die im Vorfeld des Romans »Die vermauerten Fenster« entstanden sind.
Pressestimmen
»Die in verschiedenen Grautönen gehaltene und einen unwirtlichen Raum schaffende Umschlagillustration von Maria Sulymenko suggeriert Bedrohung, Leere, Verlassenheit; geheimnisvoll und fremdartig klingt der […] Buchtitel ›Vitralii‹, der rumänischen Bezeichnung für Kirchenfenster (Plural).
Der Band enthält zwölf Gedichte, denen die Faksimiles aus den jeweiligen Nummern der›Revista fundatiilor regale‹ (Zeitschrift der Königlichen Kulturstiftung) beigefügt sind, eine ›Die Glocke‹ betitelte Erzählung, neun Essays und sieben Kritiken zu rumänischen, englischen, amerikanischen und französischen Werken, die erhellende Auskunft über seine Interessen und Positionen geben.
[…] Geheimnisvoll wie der Titel, dabei voller Melancholie, Düsternis und Undurchdringlichkeit ist auch seine von großer Empfindsamkeit zeugende Lyrik.«Anke Pfeifer, literaturkritik.de
»Fenster sind ein entscheidendes Motiv bei Alexandru Vona. „Die vermauerten Fenster heißt sein einziger Roman aus dem Jahr 1947, ›Vitralii‹, Kirchenfenster, ist ein neuer Band mit frühen Gedichten und Prosa betitelt. […] Irritierende, oft hermetische Knappheit, zahlreiche Hyperbeln, eigensinnige Wendungen und Metaphern zeichnen alle Texte aus.« Jörg Plath, Neue Zürcher Zeitung
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