Beschreibung
DUST NOVEL
E.T.A. Hoffmanns »Sandmann«
E.T.A. Hoffmanns böses Nachtstück »Der Sandmann« ist eine fast 200-jährige Erfolgsgeschichte. Der geniale Schriftsteller der Romantik lässt darin einen Menschen wahnsinnig werden, weil er einen Automaten, die Olimpia, für einen Menschen hält: eine Verkehrung der Aufklärung, die mit dem ›Menschen als Maschine‹ die rote Linie überschritten hatte.
Auswahl
Pressestimmen
»Der italienische Grafiker Andrea Grosso Ciponte hat die Story in reichlich düstere Farben gesetzt und manches Mal den sanften Schauer in blanken Horror überführt […] Insgesamt ist die Stimmung des Originals gut getroffen, und die zentralen Motive (etwa die Augen oder das romantische Kernmotiv der künstlichen Automaten) werden wieder und wieder zitiert.« Gerrit Lungershausen, comicgate
»Das italienische Duo hat auch diesen klassischen Text aufregend in Szene gesetzt. Ciponte überzeugt durch seinen Variationsreichtum und lässt den voranschreitenden Wahnsinn Nathaniels durch die kluge Komposition der Bilder spürbar werden.« Nils Köster (ekz-Informationsdienst)
»Die Adaption mit dem Titel Sandmann, die bei editionfaust zur Eröffnung einer Graphic-Novel-Abteilung erschienen ist, nimmt zentrale Momente dieser brillanten Erzählung auf und überträgt sie in Bilder. Dabei hält sie sich inhaltlich strikt an die Handlung der Vorlage und vertraut damit dem Vorbild mehr als viele andere Klassiker-Bearbeitungen. Das Buch ist zwar aus dem Italienischen übersetzt, hält sich in den sparsam eingesetzten Textteilen aber grundsätzlich an das deutsche Original.
…Farben, Zeichentechniken und Kompositionen werden aufgeladen mit möglichen Bedeutungsebenen und Bezügen, die im Original die Sprache vermittelt.
…Was die Stimmung und die Komplexität angeht, wird das Buch der Vorlage gerecht: Der Zeichner Andrea Grosso Ciponte versteht es, Erfahrungen von instabilen Geisteszuständen und existenziellem Schrecken zu erzeugen und die auch in der Vorlage so bedrückende Sehnsucht Nathanaels begreifbar zu machen.“
… Wer die Erzählung kennt, erkennt auch in der Adaption die albtraumhafte, aber von einer seltsamen Stringenz bestimmten Erzählweise wieder. Und weil die Adaption die Vorlage in ihrer Rätselhaftigkeit ernst nimmt und nicht etwa zu glätten versucht, lohnt sich auch das mehrmalige Lesen genauso wie beim Original.« literaturkritik.de
»Der Vorlage aus der Feder E.T.A. Hoffmanns trägt die Adaption in geradezu vorbildlicher Manier Rechnung. Indem sie deren enigmatische Erzählstruktur und fallstrickhaft-doppelbödige Verwendung von Sprache nicht einfach übergeht, sondern dezidiert aufgreift, um sie mit den Möglichkeiten des Mediums Comic zu rekonstruieren. Aus dem symbolischen wird so ein vor allem ikonischer Horror, der seine Wirkung mittels getrübter Farben und verwischender Formen, über Schattenspiele und geschickten Panelaufbau entfaltet. Ciponte kleidet die Handlung dabei in beklemmend-expressive, zum Teil stark zitierwütige Bilder: Neben Verweisen auf andere Werke Hoffmanns wie den Goldnen Topf oder Kater Murr tauchen etwa auch Anspielungen auf die weitverzweigte Rezeptionsgeschichte des Textes auf – von Sigmund Freud über Robert Wiene bis hin zu Luis Buñuel wird hier so Einiges aus dem Kabinett des Alptraumhaften aufgefahren.« Sebastian Böck, litlog
»Der Zeichner Andrea Grosso Ciponte schafft mit gebogenen Wänden, umhertanzenden Augäpfeln und dunklen Tönen ein kleines Meisterwerk. Allein durch solche Bilder lohnt es sich, Phantastik-Klassiker wieder zu lesen.«
Börsenblatt des deutschen Buchhandels