Stanislaw Baranczak Stanislaw Baranczak

Stanislaw Baranczak

Stanisław Barańczak wurde 1946 in Posen geboren, wo er den Posener Aufstand (1956) miterlebte und an der Adam-Mickiewicz-Universität studierte, an der er sich 1973 in der Polonistik promovierte. 1977, nach acht Jahren, musste er aus politischen Gründen seine Assistenzprofessur am selben Institut aufgeben. Er gehörte zu den Gründern des KOR (Komitee zur Verteidigung der Arbeiter) und gab die Zeitschrift „Zapis“ sowie andere unzensierte Literaturmagazine mit heraus. Im Ausland und in der polnischen künstlerischen Untergrundszene erschienen von ihm mehrere unzensierte Bücher. Im September 1980 durfte er im Zuge des wachsenden Drucks durch die Solidarność-Bewegung seine Posener Universitätsstelle wiederaufnehmen, die er aber nach nur sechs Monaten wieder aufgab, um in die USA zu emigrieren, wo er kurz danach Professor am renommierten Alfred-Jurzykowski-Lehrstuhl für Slawistik an der Harvard-Universität wurde. Der prominente Vertreter der polnischen „Neuen Welle“/“Generation 68“ gilt als einer der bedeutendsten Lyriker, Übersetzer und Essayisten der polnischen Gegenwartsliteratur und wurde mehrfach national wie international prämiert. Stanisław Barańczak ist 2014 an den Folgen seiner Parkinson-Erkrankung gestorben.